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Krankengymnastik nach Vojta

Behandlungskonzept nach Prof. Dr. Vojta

Was versteht man unter Krankengymnastik nach Vojta?

Der Gründer dieser Therapieform, Prof. Dr. Vaclav Vojta (†2000), war Kinderarzt und Neurologe, lehrte und arbeitete viele Jahre am Kinderzentrum in München und dozierte u. a. an der Karls-Universität in Prag.

Vojta hat erstmals in den 1950er Jahren herausgefunden, dass man in die Steuerung des Gehirns eingreifen kann, um Haltung und Bewegung zu beeinflussen. Ein gezieltes Bewegen gegen Widerstand verbesserte die Gesamtsituation der Patient:innen. Durch Beobachten, Analysieren, Vergleichen und durch das Achten auf bestimmte Gesetzmäßigkeiten entstand, was wir heute als Bahnungssystem Vojta, Vojta-Konzept oder Reflexlokomotion bezeichnen.

Bei der Vojta-Behandlung wird unser Gehirn angeregt, das Programm der angeborenen idealen Bewegungsmuster in Gang zu setzen. Die Anwendung muss 2 bis 4 mal täglich erfolgen. Es kann erreicht werden, dass der Patient den ganzen Tag eine verbesserte Haltungs- und Bewegungsmöglichkeit für sich nutzen kann. Ebenso werden die Wahrnehmungsmöglichkeiten deutlich verbessert. Die Vojtabehandlung ist zwar anstrengend aber effektiv. Diese Therapie wird bei Kindern und Erwachsenen durchgeführt. Sie ist bei allen Störungen des neuromuskulären Systems angezeigt.

Wie wird eine Vojtabehandlung durchgeführt?

Die Reflexfortbewegung wird in ganz bestimmten Ausgangslagen ausgeführt. Durch Druck an genau festgelegten Zonen werden Reize gesetzt. Diese Zonen müssen durch dreidimensional gesetzte Reize stimuliert werden. Es gibt drei Grundpositionen (Rückenlage, Bauchlage, Seitenlage) und über 20 verschiedene Variationen dazu.

Die Ausgangslage, Druckrichtung, Druckstärke und Dauer werden gemeinsam erarbeitet und jedem Patienten und jeder Patientin individuell angepasst.

Was sind die Ziele einer Behandlung nach Vojta?

  • Gleichgewichtsreaktionen verbessern sich.
  • Hautdurchblutung (Hautfarbe und -temperatur) verbessert sich.
  • Verdauungs- und Miktionsrhytmus normalisieren sich.
  • Atmung verbessert sich, Vitalkapazität steigert sich, Stimme wird lauter und kräftiger.
  • Thoraxdurchmesser wird größer.
  • Längenwachstum der Röhrenknochen wird aktiviert (weniger Knochenbrüche).
  • „Innere Wahrnehmung“ verbessert sich.
  • Die „ideale Motorik“ mit allen feinen Bewegungen und Gleichgewichtsreaktionen soll wieder hergestellt werden.
  • Die Reflexfortbewegung nach Vojta ist während des ganzen Lebens (von Geburt an bis ins hohe Alter) abruf- und anwendbar.
  • Die Reflexfortbewegung ist bei jeder Störung von Haltung und Bewegung einzusetzen. Je früher die Behandlung beginnt, desto effektiver kann der Bewegungsstörung entgegengewirkt werden.
  • Bei Skoliosen und allen anderen orthopädischen Fehlhaltungen zeigt sich durch die Vojta-Therapie sehr deutlich eine bessere Haltung.

Wer darf die Vojta-Behandlungen ausführen?

Um die Vojtatherapie anwenden zu können, bedarf es einer beruflichen Zusatzausbildung. Nach erfolgreicher Teilnahme an einem Weiterbildungskurs an einem anerkannten Vojta-Ausbildungszentrum wird ein Zertifikat erteilt, das zur Ausübung dieser Behandlung berechtigt.